Geschichte
Schnellsprung zu: Hügelgräber | Dorfschule | Kirche
Ursprung, Name und erste Besiedlung
Deutliche Zeichen einer vielleicht ersten ständigen Besiedlung der Gegend sind die keltischen Hügelgräber um Ellscheid herum (‚Starkenbruch‘, ,Rothreiser‘, ‚Jungholz‘‚ ‚Hügelchen‘). Die Gräber stammen aus der frühen Eisenzeit, der Hallstattzeit im 7. Jahrhundert v. Chr. Das bekannteste Denkmal der Kelten in unserer Region ist der Ringwall auf der Steineberger Ley etwa 4 km von Ellscheid entfernt.
Ab etwa 400 v. Chr. wandern die Kelten nach Süden ab. Der Stamm der Treverer bleibt zurück. Etwa 20 v. Chr. dringen die Römer ein. Die Eifel gehört zur Provinz Belgica mit der Hauptstadt Trier.
Die Franken, ein germanischer Stamm, dringen im 5. Jahrhundert n. Chr. über die Römerstraßen in die Eifel vor. Die Herrschaft der Römer geht zu Ende. Eine dichtere Besiedlung setzt erst wieder ab ca. 900 n. Chr. ein. Während dieser Phase wird auch Hedelscheit/Ellscheid entstanden sein.
Der Name Ellscheid deutet auf die Entstehung des Ortes in der 2. fränkischen Siedlungsperiode von etwa 800 bis 1200 n. Chr. hin. Der Ort dürfte in der späteren Besiedlungsphase entstanden sein, da zunächst die Orte auf –feld und –rath entstanden. Die Franken siedelten gerne an geschützten Hängen in der Nähe von Wasser. Der Ursprung des Ortes könnte im Flur ‚Struthsuhr‘, wo Mauerreste gefunden wurden, liegen. Laut der Schulchronik Ellscheid soll das dortige Dorf am Fuße des ‚Seidenklopp‘ im 30-jährigen Krieg von den Franzosen geplündert und zerstört worden sein. Der Hang schützte vor dem kalten Nordwind und die Stelle hatte Wasser durch den Laubach in der Nähe. Nach der Zerstörung des Dorfes durch die Franzosen flüchteten die Einwohner in den heutigen Flur ‚Hunzestall‘, der abseits in einem Seitental des Mürmes liegt. In zwei noch heute sichtbaren tiefen Einschnitten sollen die Einwohner und das Vieh die harte Zeit überlebt haben. Danach wurde das Dorf an der Stelle, wo es heute steht, neu aufgebaut. Mittelpunkt soll der bereits bestehende Gutshof (Ehemaliges Saxlerhaus) gewesen sein, um den sich die neuen Häuser scharrten.
Der Name selbst weist auf den Standort hin. ‚Hedelscheit‘ wird im ‚Urkundenbuch zur Geschichte der jetzt die preußischen Regierungsbezirke Coblenz und Trier bildenden mittelrheinischen Territorien‘ von Heinrich Beyer erwähnt. Darin wird bestätigt, dass ‚Hedelscheit‘ im Jahre 1136 zum Besitz des Stifts “Unserer Lieben Frau zu Prüm“ gehörte. Dieses ‚Hedelscheit‘ soll Ursprung des heutigen Ellscheid sein.
“Hedelscheit“ setzt sich aus zwei Wörtern zusammen. “Hedel“ bedeutet soviel wie “Erle“. “Scheit“ kommt vom urkeltischen Wort “keito-n“, was soviel wie Holz, Wald bedeutet. Frei übersetzt heißt Hedelscheit also Erlenwald. In der nassen Talaue könnte früher durchaus ein natürlicher Erlenwald gestanden haben, an dessen Rand sich die ersten Ellscheider ansiedelten. Wann dies geschah, ist natürlich nicht mehr nachvollziehbar.
| nach oben |
Ortsbürgermeister/Ortsvorsteher von Ellscheid
- 1851 Nikolaus Schenk
1851 - 1856 Johann Nikolaus Jungen
1856 - 1874 Jakob Jungen
1874 - 1885 Johann Nikolaus Jungen
1885 - 1892 Philipp Oeffling
1892 - 1898 Johann Jakob Jungen
1898 - 1904 Johann Füllens
1904 - 1920 Johann Weber
1920 - 1924 Johann Schlimpen
1924 - 1934 Josef Saxler
1934 - 1946 Jakob Borsch
1946 - 1956 Peter Ackermann
1956 - 1960 Peter Waldorf
1960 - 1969 Peter Ackermann
1969 - 1984 Alois Weber
1984 - 1994 Karl-Heinz Janshen
1994 - 1999 Wilfried Borsch
1999 - 2014 Albert Borsch
2014 Dieter Ackermann
Keltische Hügelgräber
Um Ellscheid herum sind etliche Hügelgräber bekannt. Die größten kegelförmigen Tumuli liegen im ‚Starkenbruch‘. Diese keltischen Grabanlagen haben dort eine Höhe von etwa 2,00 m und einen Umfang von etwa 30 m. Dies könnten Grabanlagen von keltischen Fürsten sein, da die Gräber auf einem der höchsten Punkte der Umgebung liegen. Sie sind gut im Wald zu erkennen. Die Hügelgräber in den ‚Rothreisern‘ sind nicht so mächtig. Die Gräber stammen aus der frühen Eisenzeit, der Hallstattzeit im 6. Jahrhundert v. Chr. Sie werden der Eifel-Hunsrück-Kultur zugeordnet.
| nach oben |
Die Dorfschule
Heute hat Ellscheid keine Schule mehr. Die Grundschüler werden in der Grundschule Gillenfeld beschult. Danach besuchen die Kinder die weiterführenden Schulen in Gillenfeld (Regionale Schule) oder Daun (Realschule, Gymnasium).
In Ellscheid gab es von 1800 (vielleicht auch schon früher) an bis 1817 eine Winterschule vom 1. November bis zum 17. März. Vom 1. November 1817 bis 1863 war Bernhard Diewald als erster fester Lehrer tätig. Das Schulgebäude mitten im Dorf (heute Gebäude im Besitz von Josef Simonis) bestand aus dem ‚Schulsaal‘, der Lehrerwohnung, zwei kleinen Ställen und einem Futterraum. Ab Anfang der 1830er Jahre gingen die Kinder aus Saxler nach Ellscheid in die Schule.
Nachdem die alte Schule zu klein wurde, entstand 1895/96 eine neue Schule am Dorfrand in Richtung Saxler. In diesem Gebäude mit einem großen Klassenraum und einer Lehrerwohnung wurde nun unterrichtet.
1962/63 wird ein neues Lehrerwohnhaus gebaut. Die alte Lehrerwohnung wird zu einem zweiten Klassenraum umgebaut. Zunächst besucht das 7. und 8. Schuljahr ab 1964 die Oberstufenschule in Gillenfeld. Ab 1968 besuchen alle Oberstufenschüler die Hauptschule Gillenfeld. Aus der Volksschule Ellscheid wird die Grundschule Ellscheid. Mit Ende des Schuljahres 1971/72 wird die Grundschule Ellscheid aufgelöst und in die Grund- und Hauptschule Gillenfeld eingegliedert. Die Lehrerin Katharina Schuler wird nach Gillenfeld versetzt.
| nach oben |